Was ist Selbstmitgefühl?

Meine innere Kritikerin, meine innere Richterin, kann für mich kein Mitgefühl empfinden, auch nicht für andere.

Die innere Haltung der Achtsamkeit, ermöglicht mir, einen kleinen Abstand zu diesen Anteilen in mir einzunehmen. Ich habe selbstkritische und selbstverurteilende Gedanken, aber ich bin nicht diese Gedanken (siehe auch Psychosynthese).

Im Prozess der Disidentifikation kann meine Selbst-Freundlichkeit, mein Selbst-Mitgefühl, aus dem Schatten hervortreten. Die bisher destruktiv wirkenden inneren Stimmen, werden zu meinen kompetenten, inneren Helferinnen, die geduldig, Hand in Hand mit mir, neue Wege gehen.

Mitfühlend Leben - Mindfulness-Based Compassionate Living (MBCL)

Das MBCL - Programm wurde ab 2007 von dem niederländischen Psychiatriepfleger und Meditationslehrer Frits Koster und dem Psychiater und Psychotherapeuten Dr. Erik van den Brink entwickelt.

Es ist ein 8-wöchiger Aufbaukurs für alle, die an einem MBSR - oder MBCT* Kurs teilgenommen haben oder eine regelmäßige Achtsamkeitspraxis haben.

Es wird eine Vielzahl von achtsamkeitsbasierten Übungen vorgestellt, in denen wir unser Vorstellungsvermögen in freundlicher und mitfühlender Weise für uns und andere einsetzen. Insbesondere wird ein mitfühlender Umgang mit emotionalem Schmerz und schwierigen Gefühlen, wie beispielsweise Scham oder Schuld, geübt. Wie oft würden wir lieber freundlich zu uns selbst und anderen sein, mitfühlender umgehen mit inneren Mustern, unseren und denen der anderen, da sie uns immer wieder die altbekannten Dramen des Alltags durchleiden lassen!

Gerade in Krisensituationen kann uns Selbst-Mitgefühl unterstützen. Mitgefühl, genau wie die Fähigkeit zur Achtsamkeit, ist eine Ressource, die wir entwickeln und stärken können. Dazu gibt es inzwischen Studien die nachweisen, dass die Erfahrung und Entwicklung von Mitgefühl, für sich und andere, zur psychischen und physischen Gesundheit beiträgt.

Wie oft würde ich lieber freundlich zu mir selbst und anderen sein, mitfühlender

umgehen mit inneren Mustern, meinen und denen der anderen, da sie mich

immer wieder die altbekannten Dramen des Alltags durchleiden lassen!

„Unser Gehirn, hat sich mehr als jedes andere Organ dahingehend entwickelt, dass es uns ermöglicht, uns auf Grund von Erfahrungen zu verändern. Das Üben von (Selbst-)Mitgefühl stärkt diese Anpassungsfähigkeit des Gehirns im Dienst von Überleben und Wohlbefinden (aus dem MBCL-Arbeitsbuch).“

Die evolutionäre Perspektive ermöglicht uns zu erkennen, warum wir so sind, wie wir sind. In den theoretischen Einheiten, die an den Kursabenden vermittelt werden und ausführlicher im Arbeitsbuch enthalten sind, vertiefen wir unser Verständnis und Mitgefühl für uns und andere. Die Theorie steht, wie auch im MBSR-Programm, immer im Zusammenhang mit den Beobachtungsaufgaben im Alltag… Im MBCL-Programm wird der Reflexion nach den Übungen besonders viel Raum gegeben. Dabei findet der Austausch, auch häufig zu zweit oder zu dritt statt, sowie in der Gesamtgruppe.

Die Wahrnehmung des Herzraums wird durch Körperübungen aus dem Qigong und Yoga an den Kursabenden unterstützt.

Am Tag der Stille kann den körperorientierten Übungen mehr Zeit gegeben werden und wir vertiefen unsere Meditationspraxis.

Für das Üben zu Hause erhalten Sie 18, kürzere Meditationen, als MP3-Download und ein ausführliches Übungshandbuch. Dem Kurs geht ein Vorgespräch, auch via Skype oder Zoom, mit der Kursleitung voraus. Seit 2020 unterrichte ich auch einen fortlaufenden MBCL – Vertiefungskurs in Präsenz und auch einen fortlaufenden MBCL- Vertiefungskurs online. Beide sind Teil meines Alltags geworden, den ich mit den Teilnehmerinnen auf diese Weise teile.

Unser Herz ruft uns,

doch wir können es oft nicht hören.

Bis eine Amsel vor dem Fenster,

in der Morgendämmerung verhalten zwitschert.

Als es hell wird, schlägt ein Vogel laut.